Hallo Welt!
Ursprünglich
sollte das erste Reuniontreffen eigentlich in Dublin stattfinden. Dublin weckt positive Assoziationen.
Jeder findet Dublin toll und kann nur Positives über Dublin berichten – selbst die, die noch nicht dort waren. Wir entschieden uns dann für Bratislava; bis
dahin ein völlig unbeschriebenes Blatt. Keine Assoziation (nicht mal ein
Fussballclub aus dem Europacup), niemand, der mir irgendetwas zu Bratislava
hätte erzählen können. Das einzige, was ich wusste über Bratislava: Günstig und
60 Minuten von Wien. Das hat sich geändert. Ich bin zum Bratislava-Lover
geworden und kann die Stadt für einen Kurzurlaub wärmstens empfehlen.
Vorweg: Kristina, Christina, Simon, und ich hatten uns
auf der ersten Hausparty in Chapel Hill kennengelernt. Als uns ein Amerikaner
dort erzählte, dass Britney Spears nach North Carolina kommen würde,
beschlossen wir aus einer Bierlaune heraus, dass wir dort auf jeden Fall
hingehen müssten. Und genau wie das Wiedersehen in Europa keine Worthülse
geblieben ist, staunte ich am nächsten Tag nicht schlecht, als ich am nächsten
morgen eine Email von Kristina fand, die mich wissen lies: „Hi dude, soo much
fun yesterday. By the way: You owe me 40$. I bought us tickets for Britney.”
Und auch Torrey, mein amerikanischer Freund, änderte seine Reisepläne entsprechend ab und so bezogen wir zu fünft ein kleines Appartement in der Innenstadt von Bratislava.
Fast zur Geburtsstunde von Alpha-Kappa-Muhhh (gegründet Oktober 2011 in den Bergen von North Carolina; die wohl liberalste Fraternity (Frauen und Männer, aller Hautfarbe, alle sexuellen Orientierungen, alle Nationen, auch Amerikaner) traf sich also die Europäische Fraktion in Bratislava um Chapel Hill Erinnerungen gemeinsam aufleben zu lassen.
Neben Kristina, Christina, Torrey und Simon, möchte ich 5 weitere Gründe nennen, warum mir Bratislava so gut gefällt.
1) Die Leute sind jung, freundlich, offen und manchmal etwas durchgeknallt
Auf dem Weg von
Bahnhof treffen wir Pavel. Er bringt uns nicht nur zu unserer Wunschadresse,
sondern führt uns stolz durch seine Stadt. Hier könne man toll essen, hier gibt
es den besten Kaffe, hier wird Rock gespielt, dort würde Live Musik geboten ...
Perfekt! Nachdem wir alle seine Tipps
ausprobiert haben, treffen wir eine Gruppe von Kunststudenten, die mit
Musikinstrumenten tanzend und singend durch die Stadt ziehen. Wir schließen uns
an, singen und tanzen mit, einmal quer durch die Stadt und dann dirket in
deren Wohnung, in der weiter musiziert wird. Als die Polizei dann mit
Taschenlampen in die Fenster leuchtet und uns die Slowaken zu verstehen geben,
dass wir besser das Weite suchen sollen, geht eine absurde Party zu Ende.
2) Wunderschöne Innenstadt
2) Wunderschöne Innenstadt
Bratislava’s historische
Innenstadt ist einfach wunderschön. Fast so wie Freiburg oder Konstanz :-) Die vielen kleinen Gassen, viele gut
restaurierte historische Häuser, viele Plätze, viele Wasserspiele und sonstige
Kunstinstallationen. Autofrei! Deswegen gibt es zahlreiche Cafes, Restaurants
und Bars, die sich auf in den Gassen ausbreiten und damit für eine sehr
lebendige Innenstadt sorgen. Neue Entwicklungsprojekte verbinden
Einkaufsmöglichkeiten und Wohnen und scheinen sich an ökologischen Standarts
auszurichten. 3) Es ist immer etwas los
Die Suchwörter „Hipster“
+ „Bratislava“ führten uns dann in eine Fabrik, die zu Kunstateliers
umgewandelt wurde. Abends geht es zum Elektroswing in einen studentischen Club.
Am nächsten Tag wartet die Stadt mit einem Handwerkermarkt auf und wir
beschließen bald, dass wir nicht nach Wien fahren. Bratislava rockt und dazu
ist ..
4) Es ist unglaublich günstig
4) Es ist unglaublich günstig
5 große Bier in
einem Club machen 9 Euro. Für 8 Euro kann man essen wie Gott in Frankreich. Ein
Expresso kostet 1 Euro und jedes Mal, wenn man die Rechnung bekommt, hätte man
mit einem höheren Preis gerechnet. Wenn man sich an den Cafes und Restaurants
nicht nur erfreuen kann, weil sie da sind, sondern diese auch besuchen kann,
dann macht eine Stadt Spaß.
5) Die Stadt hat noch soviel Potential
5) Die Stadt hat noch soviel Potential
Eine breite
Stadtautobahn teilt Bratislava in vier gleichgroße Teile. In der Ferne sieht man
Plattenbauten aus realsozialistischer Zeit. Verlässt man die Innenstadt ergraut die Stadt und aus Glanz wird Beton.
Aber die Pläne sind ehrgeizig: Viele Plattenbauten werden renoviert und zu Siedlungen modernen Wohnens umgewandelt. Darüber hinaus hat
die Stadt ehrgeizige Ziele was nachhaltige Mobilität angeht und es wird überall
geworben, dass die Zahl der Autos verringert werden soll, so dass der Verkehr
umweltfreundlicher und effektiver gemacht werden kann. In derRegion Bratislava-Wien findet derzeit ein grenzüberschreitende Elektromobilitäts-Pilotprojekt statt. Viele Radwege sind projektiert, usw....
Meine Freunde meinten, ich solle mir doch einen
Stempel drucken lassen: Stadtentwicklung - Approved by Richard Kemmerzehl. Ich werde darüber
nachdenken. An dieser Stelle möchte ich aber meinen Chapel Hill Freunden
nochmal für 3 sagenhafte Tage in Bratislava danken. Ihr seid einfach wirklich
gute Freunde und wir sind einfach eine tolle Gruppe, weil sich jeder bemüht,
dass die anderen sich wohlfühlen. Und weil wir nicht nur Sachen planen, sondern
sie auch machen! Und wenn man dann noch auf einen touristischen Geheimtipp
stoßt, dann ergibt sich daraus ein perfekter Rahmen für das 1. Europäische Wiedersehen
von Alpha-Kappa-Muhhhh.
Wir sehen uns in Lissabon 2013!
Richard