Freitag, 14. Juni 2013

"My body feels like it had a great weekend in Edinburgh"

Deutschland 2013. Kein Sommer in Sicht. Regen und frostige Tempraturen dominieren und manch einer hat die Monatsnamen im Kalender durch "Januar" ersetzt:


Photo: Kurzer Blick in den Kalender: heute ist Mittwoch, der 86. Januar 2013...
Quelle: SZ-Magazin

Als ich den Flug nach Edinburgh buche, denke ich mir, dass ich bei den düsteren Prognosen gar nichts verlieren kann. Und als ich mich auf dem Weg nach Basel befinde, versuche ich mir ernsthaft auszumalen, wie das Wetter potentiell noch schlechter aussehen kann als diese graue und naßkalte Brühe, die mich seit Tagen umgibt.

 "Ladies and gentleman, this is your captain speaking. Welcome to our EasyJet-Flight from Basel to Edinburgh. The weather ahead is good and therefore, we should have a smooth and uneventful flight. As for Edinburgh and the rest of Scotland, the weather is bright and sunny! The sun is shining! Ladies and gentleman, I am not kidding! I am not kidding! Now sit back and relax. Enjoy your flight!

Sonne! Und Sommer!  Die wohl schönsten Tage im Monat Mai sollen mich in Edinburgh erwarten?  Die Vorfreude auf ein tolles Wochenende mit Freunden steigt.


Die ersten sonnigen Tage in Edinburgh.


















Torrey und Christina warten am Busbahnhof. Beide tragen Sonnenbrillen und stehen im T-Shirt da. Bei ein paar Bier erzählen wir uns gegenseitig, was wir die letzten Monate getrieben haben. Torrey hat seine Masterarbeit noch vor sich. Christina und ich beschönigen daher die Phasen in der Bibliothek und berichten lieber über das erhebende und schöne Gefühl, wenn die Abschlussarbeit dann gedruckt vor einem liegt.

Wir spazieren umher. Die Straßen sind voller Menschen, in den Parks liegen reihenweise Sonnenanbeter, die Burg, die Edinburgh auszeichnet, scheint fast über der Stadt zu schweben. Auf einer Anhöhe stelle ich fest, dass die Stadt an drei Seiten von Wasser und an einer Seite durch eine steilen Bergwand begrenzt ist, welche ich im Verlauf der Tage noch erklimmen werde.

Schlechte Musik, schlechtes Bier und das dazugehörige Publikum - "Man geht nicht ins Hive, aber man landet dort von Zeit zu Zeit". Eine bessere Beschreibung für diesen Club kann es nicht geben und, wie sollte es auch anders sein, wird abends das Häkchen gesetzt bei: "Visit the Trashiest Night Club in Scottland".


Davon abgesehen gibt es in Edinburgh sehr gute Musik und sehr gutes Bier. Und da Torrey einen sehr ausgeprägten Sinn für Qualität hat, bestand das Wochenende größtenteils aus Foodshooping und dem Besuch von großartigen Kaffehäusern, die entweder für sich in Anspruch nehmen, dass J.K.Rowling einige Kapitel ihres Harry Potters dort geschrieben hat oder auch stolz darauf sind, wenn Sie es nicht getan hat.

In Edinburgh fahren die Autos nicht auf der rechten Seite. Buchstäblich. Die anderen ermahnen mich regelmäßig, den nur nach meinem Befinden sind die Straßen meistens leer. Aber wir schaffen den Katzensprung in die Natur. Zwei Schritte und eine erfolgreiche Straßenüberquerung und man steht inmitten einer Berglandschaft mit grasgrünen Wiesen, gelbem Heidekraut und hohen Bergen. Das ist schon stark: Hier die kosmopolitische Stadt und gleich daneben scheinbar unberührte Natur.


Gebrauchte Socken.
Ich schließe diesen Blogeintrag mit ein paar Bildern und meinem Lieblingszitat des Wochenendes. Christina meinte beim Frühstück: "My body feels like it had a great night yesterday". Und mit Fug und Recht kann ich sagen: Christina, Torrey und Ich zur Reunion in Edinburgh bedeutet gelebter Spaß in Saus und Braus, so dass der stereotypische Schotte (wenn es ihn oder sie überhaupt gibt) wegen unserer "Verschwendungssucht" freiwillig ins Schwabenländle auswandern würde.

Der wohl treusten Hund: Greyfriars Bobby.



















Thank you Torrey for having us! See you soon in Konstanz & Freiburg!
Cheers!

Richard