Nach ihrem dritten Polenaufenthalt sind die Teilnehmer der
Kulturreise überzeugt: Polen wird massivst unterschätzt. Diesem Blog ist es
gelungen, mit einem neutraleren und sonst eher schweigsamen Vertreter ins
Gespräch zu kommen. Wir unterhalten uns mit dem Reiseführer "Warschau" über Blumenkohleis, geile Straßen und Regenschirme.
Reiseführer: Klar, ich muss allerdings gleich wieder in
die Bibliothek zurück.
Blog: Wie war
Ihre letzte Reise?
Reiseführer:
Die letzte Reise war für mich eine große Enttäuschung. Als ich das erste Mal bei
der Hinfahrt aufgeschlagen wurde, hatte ich noch große Hoffnung die
Reiseplanungen mitsteuern zu können. Doch mit Ankunft in Warschau wurden meine
Empfehlungen schlichtweg ignoriert!
Blog: Aber ihre Reisetipps sind doch weit
geschätzt?
Reiseführer: In der Regel schon. Mit dieser Gruppe hat
die Chemie allerdings von Anfang an nicht gestimmt. Anstatt auf meine Hoteltipps
zurückzugreifen, wurde ein wildfremdes AirBnB-Apartment gebucht. Als die Jungs
dann noch eine Nacht in Warschau verlängern wollten, mussten Sie in einem Hostel nächtigen,
das von außen aussah, wie die Botschaft von Nordkorea!
Blog: Gibt es
weitere "Fehlgriffe", die ohne Ihre Hilfe nicht passiert wären?
Reiseführer:
Haufenweiße. Anstatt auf meine Restauranttipps in der schönen Altstadt von
Warschau zurückzugreifen, suchte sich die Reisegruppe ein Lokal aus, das auf
Touristen gar nicht vorbereitet war. Englische Speisekarte - Fehlanzeige. Mit
Händen und Füßen haben die sich dann verständigen müssen. Ergebnis: Ein Essen
zu viel und Haare auf der Golonka....
Blog: Höre ich
da etwas Schadenfreude bei Ihnen heraus?
Reiseführer:
Wissen Sie was, das Schlimmste für mich war? Diese Reisegruppe findet das alles
noch witzig! Wie witzig finden Sie es , wenn man bei jeder Eisdiele Lody Kalafior bestellt wird?
Blog: Verstehe ich richtig? Blumenkohleis???
Reiseführer: Blumenkohleis! Und dabei wird keine Miene verzogen! Wissen Sie, diese Gruppe war einfach nicht normal: Wer rückt
den ein Kartenspiel so in den Vordergrund seines Urlaubs? In der Eckkneipe, im
Edelrestaurant,... und es wurde darum gespielt, wer die nächste Taxifahrt
bezahlt, obwohl man noch nicht mal wusste, wo es als nächstes hingehen soll.
Reiseführer: Blumenkohleis! Und dabei wird keine Miene verzogen! Wissen Sie, diese Gruppe war einfach nicht normal: Wer rückt
den ein Kartenspiel so in den Vordergrund seines Urlaubs? In der Eckkneipe, im
Edelrestaurant,... und es wurde darum gespielt, wer die nächste Taxifahrt
bezahlt, obwohl man noch nicht mal wusste, wo es als nächstes hingehen soll.
Blog: Sie
sagen also, dass die Reisegruppe ihre Dienste komplett ignoriert hat?
Reiseführer:
Ich bin ja froh, dass die Kulturbanausen per Zufall in einigen meiner
Reisetipps gelandet sind. Und ich kann berichten, dass das Museum des
Warschauer Aufstands Ihnen gut gefallen hat.
Blog: Lodz war
auch für Sie Neuland, richtig?
Reiseführer: In Lodz kenne ich mich naturgemäß nicht aus, aber ich glaube die
Reisegruppe war selbst sehr erleichtert, als man dann die Ulica Piotrkowska
gefunden hat. Das ist die Visitenkarte der Stadt. Hier wird gekuckt, gegessen,
getrunken und getanzt. Und ich kann der Reisegruppe nur zustimmen: Eine geile
Straße!
Reiseführer:
Ja, ich habe mich auch die ganze Zeit gefragt, warum die Frauen vor den Stripclubs
immer Regenschirme dabei haben; selbst wenn die Sonne scheint... ICH hätte danach nie gefragt.
Blog: Welches Resümee ziehen Sie nach vier Tagen?
Reiseführer:
Am Ende denke ich: Hauptsache die Reisegruppe hatte Spaß! Ich hoffe allerdings, dass eine neue Reisegruppe meine Dienste dann auch in Anspruch nimmt.
Blog: Noch ein paar letzte Worte an die letzte Reisegruppe?
Reiseführer: Fragt euch für die nächste Reise nach Zakopane und Poznan selbst, ob ihr wirklich die Dienste meiner Kollegen unnötig beanspruchen wollt?
Blog: Ich bedanke mich für das Gespräch.
Blog: Noch ein paar letzte Worte an die letzte Reisegruppe?
Reiseführer: Fragt euch für die nächste Reise nach Zakopane und Poznan selbst, ob ihr wirklich die Dienste meiner Kollegen unnötig beanspruchen wollt?
Blog: Ich bedanke mich für das Gespräch.


