Montag, 15. Oktober 2012

Sommer in Berlin

Ick sitz in der Küche und eß Klops. Uff eemal klopts.
Ick kieke, staune, wundre mir - uff eemal isse uff, die Tür.
Nanu denk ick, ick denk: nanu - Nu isse uff, grad warse zu.
Ick jee raus und kieke .............

Ist die Berliner Schnauze komisch? Witzig? Direkt? 
Nach dreieinhalb Monaten uffff Arbeit in Berlin muss ich sagen, dass sie mir auf jeden Fall sehr gut gefällt. Trotzdem konnte ich mich nicht auskäsen und meinen symbadischen Sing-Sang völlig ablegen. Musste ich auch nicht, und det war jut so. Von 'JWD' (janz weit draußen' oder Konstanz) schaue ich zurück auf einen tollem Sommer in Berlin. 

Ich habe ja schon mal 5 Monate in Berlin gelebt. Allerdings im Winter. Berlin im Winter und Berlin im Sommer sind zwei unterschiedliche Städte. Wenn das Thermometer fällt ist Berlin grau & kalt; kommt die Sonne raus ist Berlin erstaunlich grün, lebensfroh, partywütig, verrückt, nicht vergleichbar mit anderen Städten. 

In Berlin hatte ich viele Lieblingsplätze, manche weil sie einfach schön sind, manche weil dort immer etwas besonderes passiert. Die meiste Zeit werde ich wohl im Görlitzer Park verbracht haben, den ich im Winter völlig ignoriert hatte. Aber bei Schnee würde sich das kühle Radler, ein gutes Buch und der Sonnenuntergang auch nicht wirklich genießen lassen. Dazu immer die gleichen Frisbeespieler und das Stimmenwirrwarr der vielen französischen, spanischen, italienischen und englischen Menschen, die das Bild von Berlin vielerorts stärker prägen als DIE Berliner selber. Selbst mein Nachbar sprach mich auf Englisch an und war ganz erstaunt als ich meinte, dass ich auch ein wenig Deutsch sprechen würde.

Überhaupt hatte ich richtig Glück mit meiner Wohnlage: Direkt am Schlesischen Tor und im Umkreis von 100 Metern zig Spätis, Restaurants, Supermärkte und Kneipen. Zu gerne erinnere ich mich an meinen Geburtstag, an dem wir unseren Küchentisch an die Spree gestellt haben und in großer Runde gespeist und getrunken haben...

Ich erinnere mich an lange Clubnächte, die ich schon jetzt schmerzlich vermisse, an großartige Konzerte (insb. the XX im Admiralspalast und die Jazzsessions im Edelweiß), an tolle Theateraufführungen und außerbüroliche Teambuildingmaßnahmen u.a. in JWD und Dresden und an das sonntägliche Karaoke im Mauerpark. Überhaupt, warum geht man Sonntag mittags nicht häufiger clubben?
Und vor dem Arbeitsleben habe ich auch keine Angst mehr, denn es gibt sie offenbar: Die Jobs, die Spaß machen. Das ganze nun noch in gut bezahlt und ich bin sorgenfrei.

Wie war das mit dem Future III.?
Es wird wohl nicht das letzte Mal Berlin gewesen worden sein würden. Schon gar nicht im Berlin im Sommer....

Schuper, waaa!?
Richard

..........Und wer steht draußen? Icke.