Istanbulcim!
auch Du wächst mit der Zeit! Als der Havas durch Tarlabasi in deine Mitte (Taksim) steuert, mache ich mich langsam zum Aussteigen bereit...aber dann stoppt der Bus plötzlich und ich werde aufgefordert, mich zu beeilen. Ich soll hier aussteigen? Wirklich, hier schon? Nee, ihr fahrt doch noch ein Stück? Bis Taksim ist doch ein Stück? Hier? Hier ist doch viel zu gefährlich?
Ich steige als hier aus. Hier beginnt eigentlich Tarlabasi, nicht gerade ein Stadtteil, in den man gerne bzw. überhaupt geht. Ich muss aber feststellen, wo vor ein paar Jahren noch Räuberhölle war, stehen Luxusgebäude. Und als ich um die Ecke biege, erblicke ich eine moderne Straße mit Restaurants, die nicht älter als zwei Jahre sein können, und mit englischen Speisekarten auf Gäste warten. Dann laufe ich zum Taksim Square. Kein Taxi hier? Und die Busstation der Linienbuse auch verschoben?
Wow, ich bin ein wenig geschockt. Mit so viel Wandel hatte ich nicht gerechnet.
Nachdem Christina eingetrudelt ist, stürzen wir uns ins Nachtleben. In den Clubs läuft türkischer Pop. Und jedes, wirklich jedes Lied wird lauthals mitgesungen. Ich bin immer ganz stolz, wenn ich Tarkan erkenne. Nach einigen Bier verabschieden Christina und ich uns mit Küsschen von Gästen und Servicepersonal. Noch ein Bier auf meiner Lieblingstreppe. Auf dem Bospurus ziehen Nachts große Tanker Richtung Schwarzes Meer und die asiatische Seite ist hell erleuchtet. Ich habe mich wieder einmal in Dich, Istanbulcim, verliebt...
Christina meinte, dass sie gespannt sei, wie ich in der Türkei agieren werde. Nach kurzer Zeit fällt mir auf, dass mein türkisches Vokabular aus dem Hinterhirn ins Gedächnis rutscht, und dass das, gepaart mit ein paar Gestiken, ausreicht, Christina in ihrer Überzeugung zu bestärken. Da steckt ein bisschen Türkei in mir. Wenig später widerfährt Christina ihre erste Niederlage beim Tavla spielen. Es packt sie der Ehrgeiz. Es folgt Tee, Tee, Revanche, Tee, Revanche, Tee.... und sieh da: Sie fängt türkisch zu fluchen an und hat sich wohl auch von Dir infizieren lassen...
Dann verlassen wir Dich zeitweilig. Mit dem Nachtbus geht es nach Göreme, Kapadokien. Ein bislang weißer Spot auf meiner türkischen Landkarte. Warum? Das weiß was ich selber nicht so genau. Jeder, der da gewesen war, hat schwärmend erzählt. Nicht zu Letzt stammen aus Kapadokya, die Bilder,mit denen die Türkei bei Tourismessen oder im Fernsehen wirbt. Zu Recht!
auch Du wächst mit der Zeit! Als der Havas durch Tarlabasi in deine Mitte (Taksim) steuert, mache ich mich langsam zum Aussteigen bereit...aber dann stoppt der Bus plötzlich und ich werde aufgefordert, mich zu beeilen. Ich soll hier aussteigen? Wirklich, hier schon? Nee, ihr fahrt doch noch ein Stück? Bis Taksim ist doch ein Stück? Hier? Hier ist doch viel zu gefährlich?
Ich steige als hier aus. Hier beginnt eigentlich Tarlabasi, nicht gerade ein Stadtteil, in den man gerne bzw. überhaupt geht. Ich muss aber feststellen, wo vor ein paar Jahren noch Räuberhölle war, stehen Luxusgebäude. Und als ich um die Ecke biege, erblicke ich eine moderne Straße mit Restaurants, die nicht älter als zwei Jahre sein können, und mit englischen Speisekarten auf Gäste warten. Dann laufe ich zum Taksim Square. Kein Taxi hier? Und die Busstation der Linienbuse auch verschoben?
Wow, ich bin ein wenig geschockt. Mit so viel Wandel hatte ich nicht gerechnet.
Ich treffe meinen AirBnB-Host. Mia verrät mir, dass Sie über AirBnB ein bisschen Geld verdient, um sich die gestiegenen Mieten in Cihangir überhaupt leisten zu können. Man nenne es in der Türkei: Gentrifiçation... Ich hole die Flasche französischen Rotwein aus meinem Rucksack und frage, ob sie einen Schluck "köpek öldüren" möchte. Sie lacht, holt Gläser und meint, dass sich daran nichts geändert hätte, türkischer Wein sei weiterhin primär zum Kochen gemacht.
Nachdem Christina eingetrudelt ist, stürzen wir uns ins Nachtleben. In den Clubs läuft türkischer Pop. Und jedes, wirklich jedes Lied wird lauthals mitgesungen. Ich bin immer ganz stolz, wenn ich Tarkan erkenne. Nach einigen Bier verabschieden Christina und ich uns mit Küsschen von Gästen und Servicepersonal. Noch ein Bier auf meiner Lieblingstreppe. Auf dem Bospurus ziehen Nachts große Tanker Richtung Schwarzes Meer und die asiatische Seite ist hell erleuchtet. Ich habe mich wieder einmal in Dich, Istanbulcim, verliebt...
Christina meinte, dass sie gespannt sei, wie ich in der Türkei agieren werde. Nach kurzer Zeit fällt mir auf, dass mein türkisches Vokabular aus dem Hinterhirn ins Gedächnis rutscht, und dass das, gepaart mit ein paar Gestiken, ausreicht, Christina in ihrer Überzeugung zu bestärken. Da steckt ein bisschen Türkei in mir. Wenig später widerfährt Christina ihre erste Niederlage beim Tavla spielen. Es packt sie der Ehrgeiz. Es folgt Tee, Tee, Revanche, Tee, Revanche, Tee.... und sieh da: Sie fängt türkisch zu fluchen an und hat sich wohl auch von Dir infizieren lassen...
Dann verlassen wir Dich zeitweilig. Mit dem Nachtbus geht es nach Göreme, Kapadokien. Ein bislang weißer Spot auf meiner türkischen Landkarte. Warum? Das weiß was ich selber nicht so genau. Jeder, der da gewesen war, hat schwärmend erzählt. Nicht zu Letzt stammen aus Kapadokya, die Bilder,mit denen die Türkei bei Tourismessen oder im Fernsehen wirbt. Zu Recht!
Die Täler um Göreme (der versteckten Stadt) sind wirklich faszinierend. Vulkanstein, vom Winde geformte Kalkformationen, Höhlen, in denen Wandmalereien auf christliche Kirchen im 12. und 13. Jahrhundert schließen lassen, ja sogar eine ganze Stadt im Untergrund. Das Gebiet um Göreme ist seit 1985 Weltkulturerbe.
Doch das eigentliche Highlight sind die im
Sonnenaufgang aufsteigenden Heißluftballone. In Göreme gibt es 350
ausgebildete Ballonfahrer, Sofern es die Windverhältnisse zulassen - und das
ist fast jeden Tag der Fall - starten früh morgens ca. 200 Stück. Wir stehen auf dem Viewing Point und
sehen, wie bei den Kaminfeen und in den Täler sich die Seidenhüllen der Ballone
in pralle Leuchtkugeln verwandeln. Noch ist es dunkel, doch die ersten Ballone
steigen schon auf. Ab und an glüht ein Ballon auf. Und als die Sonne dann
durchbricht, sind alle Ballone in der Luft. Ein Meer von bunten Kugeln
am Himmel über einer märchenhaften Vulkanlandschaft. Es ist still. Es ist
einfach wunderbar...
Nach dem wir uns einen Tag mit einem Bus und eine Guide haben rumfahren lassen, liegt mir viel daran, am nächsten Tag auf eigene Faust loszuziehen. Durch die Täler wandern wir in einen benachbarten Ort, dessen Mitte eine Festung prägt, von der früher Brieftauben in die versteckte Stadt geschickt wurden, um die Bevölkerung vor Eindringlingen zu warnen. Und weil das Essen, das dort für uns vom Einkauf bis zum Abdecken exklusiv für uns präpariert wurde, möchte ich dem Restaurant zurufen; Eline saglik! Gesundheit für eure Hände [auf das Sie allen, die diesem Tipp folgen, eine genussvolle Mahlzeit bereiten werden]!
In Istanbul erkennt die Mutter von Tunc das Taxi, das verzweifelt die angegebene Adresse sucht. Jetzt fehlt nur noch der Simitci (Simitverkäufer) und das türkische Frühstück ist in kürzester Zeit angerichtet. Ah, da ist er ja….
Schließlich liest uns die Oma von Tunc die Zukunft aus dem Kaffeesatz. Ich werde reich und werde eine glückliche Ehe führen, in 3 Wochen, 3 Monaten oder 3 Jahren. So genau ist die Prognosefähigkeit des Kaffeesatzes leider nicht.
Dass wir später Imbrahim, den Fischer treffen werden und über den Nachmittag hinweg es immer wieder an der Angel zappelt, hat sie so nicht vorhergesehen. Und trotzdem möchte Sie uns den Fisch rakigerecht zubereiten, denn das gehört halt einfach so. Und dann haben wir gegessen, getrunken, gelacht, getanzt und Dinge erzählt, die den Tisch nicht verlassen. Kurz: Wir haben Raki gemacht. Und am nächsten Tag mit Deniz auf Campingstühlen am Meer gefrühstückt.
Istanbulcim! Diese Selbstverständlichkeit mit der du einen aufnimmst und die allseits entgegengebrachte Gastfreundschaft faszinieren mich immer wieder aufs Neue...Wir zwei nochmal für länger vereint?! Ich könnte mir das durchaus vorstellen. Du beeindruckst mich immer wieder aufs Neue.