Washington, das politische
Zentrum der Staaten. In einem Pub komme ich in den Genuss die Rede zur Lage der Nation von Präsident Obama zu verfolgen.
Man muss sich das vorstellen wie die
Neujahrsansprache unserer Bundeskanzlerin hoch drei. Perfekt durchstudiert
betreten Kongressabgeordnete, Mitglieder des Senats, die First Lady, der
oberste Gerichtshof und die Regierungsmitglieder den Saal. Küsschen, Blitzlichtgewitter und stehende Ovationen
für im letzten Jahr angeschossene Gabrielle Giffords, die aus gesundheitlichen Gründen ihren Rücktritt aus der Politik
angekündigt hat.
Obama ist einfach smart. Herrlich, wie er die Enttäuschung über den Stillstand in Washington an die entsprechenden Institutionen weiterleitet. Mit der Metapher des Militärs und dessen Erfolge im Irak und über Osama bin Laden wettert er gegen das unproduktive Gegeneinander im Senat. Er präsentiert Agendas, die er
sofort unterschreiben würde, wenn sie es nur auf seinen Schreibtisch schaffen
würden und nicht in den politischen Mühlen des Kongresses und des Repräsentatenhaus kleingemahlen werden würden. Und
Obama überrascht mit dem Vorstoß Bildung zu einer seiner Hauptprioritäten zu
machen.
Obama ist einfach ein wahnsinniger eloquenter Präsident und mir fällt kein deutscher Politiker
ein, der nur annähernd ein solches Charisma versprüht. Aber auch er
kommt um die üblichen Floskeln nicht herum. Gemäß dem Spiel, bei dem man einen
Schluck trinken muss, wenn ein bestimmter Fussballer genannt wird bzw. beim
Domino Day, das Wort „Domino“ fällt, wählte ich für die Ansprache zur Lage der Nation den
Begriff „Amerika“. Nach „Jobs“ das zweithäufigste Wort, das in
der einstündigen Rede fällt. Ein teurer Abend und ein Weg die Fernsehdebatten der Pre-election für einen
republikanischen Kandidaten zu ertragen?!
Ich habe ja meinen ganz persönlichen Favoriten:
| Christina und ich in Asheville, North Carolina. |
In jedem Falle: Auf Amerika!
Richard